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Gedankenzettel.

  • Daniel
  • 13. Dez. 2023
  • 3 Min. Lesezeit

Der Jahresabschluss bietet den nötigen Raum, um über Grundsätzliches nachzudenken. Gerade in schwierigen Zeiten. Dieser Beitrag versucht zu erläutern, weshalb ein achtsamer Schritt zurück in der schnelllebigen, vorwärtsgetriebenen Welt wichtiger ist denn je.

Kennst du dieses Gefühl? Nicht einsam. Nicht verwirrt. Nicht enttäuscht. Nicht müde. Nicht hoffnungslos. Sondern vielmehr einem "man-sollte-weiss-aber-nicht-wie-Gefühl" geleitet. Die Welt brummt. Innerlich. Auf der Welt tobt es. Äusserlich. Es erreichen uns Bilder aus Teilen der Welt, die schwer verdaulich sind. Ja, sie wühlen auf. Sie machen betroffen. Unfassbar. Unverständlich. Der Alltag unsereins bleibt. Geht ungehindert weiter. Und weiter. Und weiter. Ein "einfach weiter so" ist dennoch schwierig. Besonders in den nebeltrüben, dunklen Tagen. Die Dunkelheit umhüllt unsere Sorgen. Still und unscheinbar. Sie verschluckt für einen Moment die Leichtigkeit. Manchmal, so scheint es, drohen wir in den sorgenreichen Gedanken zu ertrinken. Sie, also die Dunkelheit, ist es den aber auch, die zugleich Hoffnung bringt. Aus der Dunkelheit entspringt das Licht. Das Licht der Hoffnung. Das Wissen um den allmorgendlichen Sonnenaufgang beruhigt. Und ja, es gibt sie. Die hoffnungsvollen Momente. Momente der Einigkeit und Fürsorge. Ein Miteinander, das unabhängig der eigenen Gedanken, der Herkunft, des Glaubens oder der Ethnie da ist. Unlängst erlebte ich das an der "Nacht der Lichter" in Zürich. Eine Einstimmung zur Adventszeit mit gemeinsamem Gesang. Gebeten. Gemeinsamer Ruhe. Dem Innehalten. Als Zeichen der Einheit sozusagen, galt das Licht, das jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer vor sich hielt. Das Lichtlein bot Raum für persönliche Gedanken und war zugleich gut eingebetet im grossen Ganzen. Man fühlte sich umhüllt von Wärme. Geborgenheit. Und Gemeinschaft.


Was aber tun, wenn sich drumherum die Ereignisse überschlagen? Wozu sind wir als privilegierte Personen verpflichtet? Im Kleinen wie im Grossen? Man könnte die Gleichberechtigung als Gedanken einbringen. Vielmehr gefällt mir jedoch die Idee des Gleichgewichts. Die Balance zwischen zwei Extremen. Ich könnte unzählige Ungleichgewichte aufzählen. Doch der Kern der Idee und das Verständnis von Gleichgewicht scheint mir wichtiger zu sein. Wir sollten verstehen, wie wir als Individuum oder als Gesellschaft, die im wortwörtlichen Sinne gemeinte Balance wieder finden. Eine resiliente Gesellschaft wäre erstrebenswert. Damit geht einher, dass wir achtsam sind. Mit uns. Unseren Nächsten. Unseren Liebsten. Unserem Umfeld. Unserer Umwelt. Zum achtsamen Leben zählt für mich vielfach das soziale, gesellschaftliche Engagement. Sei dies im Erbringen von freiwilligen Einsätzen in Vereinen oder, eher im privaten Umfeld, das gegenseitige Unterstützen. Das Zuhören und Hinschauen sind dabei Kompetenzen, die beim Erbringen von solchen Leistungen zentral sind. Wer viel hat, kann viel geben. Und manchmal ist das Geben nichts Weltbewegendes. Es kann eine Geste sein. Ein offenes Ohr. Ein einfaches "Danke". Im Grunde genommen eine kleine Aufmerksamkeit, die den Alltag des Gegenübers erhellt. Mich rührt beispielsweise die unter diesem Gedanken basierte Aktion meiner Wohngemeinde. Die von Altersarmut betroffene Bevölkerung ist aufgerufen, persönliche Wünsche am Weihnachtsbaum vor dem Gemeindehaus anzubringen. Der andere Teil der Bevölkerung zieht einen dieser Wünsche vom Weihnachtsbaum ab und erfüllt den Wunsch dieser Person. Wie erwähnt, es sind nicht nur die grossen Weltereignisse, die Bestürzung auslösen. Auch im Kleinen, im unmittelbaren Umfeld passieren Ereignisse, die Fürsorge benötigen. Trost und gleichzeitig Hoffnung spenden ist in unserer heutigen Zeit und gerade doch in der Vorweihnachtszeit die wohl wichtigste Handlung, die wir tun können. Sich selbst zurücknehmen, zurückbesinnen auf die wesentlichen Grundwerte einer Gesellschaft und vielleicht sogar dem eigenen Leben. Ja, es ist vielleicht sogar ein bewusster Schritt zurück. Dem Einnehmen der persönlichen Vogelperspektive. Und schlussendlich dem eigenen Schöpfen von Kraft und Hoffnung - auch zugunsten der Anderen.

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