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Gschänkliwahn.

  • Sarah
  • 30. Dez. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 29. März 2022

Alle Jahre wieder und nächstes Jahr machen wir es besser - oder auch nicht...

Früher machte ich mir keine grossen Gedanken, ich wollte einfach schenken und Freude bereiten. Wieder einmal ein Thema, das man als Mama von einer ganz anderen Seite betrachten lernt.


Als kinderloses Gotti oder Tante wollte ich den Kleinen einfach nur eine Freude machen und mit etwas Glück und Geschick vielleicht die "bestes Geschenk ever - Krone" aufsetzen. Und meistens war mir das sogar gelungen. Damals konnte ich die Sorgen der Mamas "das ist viel zu viel - viel zu teuer - viel zu gross" gar nicht verstehen. Ich schenkte einfach gerne, da durfte es auch einmal etwas teurer sein. Und wieso sollen die Grosseltern und ich gemeinsam ein Geschenk machen? Ist doch viel schöner wenn man ihre kleinen süssen Gesichter mehrmals zum Strahlen bringen kann. Oder etwa nicht?

Heute bin ich selbst Mama eines 2 1/2 jährigen Knirpsen und sehe auch die Kehrseite des "Gschänkliwahns". Nicht zu viele wegen Überforderung, möglichst sinnvolle zwecks Förderung, nicht zu viel Plastik, möglichst wenig Lärm, nicht zu kommerziell, bitte nicht viel Geld ausgeben und und und. Der Geldwert spielt sowieso noch keine Rolle. NOCH liebt er gebrauchte Spielsachen, da er diese immer in Verbindung mit Personen sieht. NOCH habe ich die Kontrolle und werde bei Geschenken vorher oft gefragt. Doch wie älter die Kinder, desto schwieriger wird das Thema. Wissen eure Kinder und Teenies denn überhaupt noch was sie sich wünschen sollen? Bei uns war die Antwort vor Weihnachten folgende: "Keine Ahnung, wir haben ja schon alles." Ok, wie soll ich nun mit dieser Antwort umgehen? Werden in der heutigen Gesellschaft die Kinder zu sehr verwöhnt? Sind sie einfach zu interessen- und einfallslos. Ist das die Konsequenz unserer heutigen Konsumgesellschaft? Ich habe keine Ahnung - wahrscheinlich ein Mix von allem und vielem mehr. Tatsache ist, dass wir anscheinend nicht die einzigen Geschenkesuchenden mit diesem "Problem" waren. Ich bin auf jeden Fall dankbar für diese Erfahrung, denn sie lies mich bewusst über das Thema nachdenken. Da ich selber eher bescheiden aufwuchs, wurden mir diese Werte automatisch und vielleicht eher unbewusst und aus der Situation heraus vermittelt. Sie haben mich jedoch geprägt und ich möchte sie auch meinen Kindern weitergeben.

Heute können wir uns mehr leisten. Wenn dem Kind etwas fehlt, dann können wir es selbst kaufen. Wir machen es einfach und denken nicht darüber nach. Der erzieherische Gedanke geht da oft verloren - es passiert mir selbst auch immer wieder. Ich möchte meinem Kind jedoch Wertschätzung und Dankbarkeit lehren. Geburtstage und Weihnachten sollen etwas besonderes sein. Tage an welchen Wünsche in Erfüllungen gehen können, die nicht selbstverständlich sind. Daher bemühe ich mich nicht alles zu kaufen was fehlt oder zu ersetzen wenn etwas kaputt geht. Ich selbst möchte bewusster schenken und mein Kind soll lernen, dass alles seinen Wert hat.


6 Tipps um den "Gschänkliwahn" etwas mehr in den Griff zu bekommen

  1. Nicht zwingend viel Geld ausgeben - ein Geschenk muss nicht teuer sein, damit es geschätzt wird. Kleinen Kindern spielt es sowieso keine Rolle wie gross, teuer oder von welcher Marke das Geschenk ist.

  2. Gebrauchte Spielsachen schenken - wenn der Vorbesitzer bekannt ist, hat das Geschenk oftmals emotional einen höheren Wert.

  3. Unter dem Jahr eine Wunschliste führen. Ideen immer gleich aufschreiben oder sogar schon besorgen.

  4. Auch wenn die Machbarkeit kein Thema ist, sollte das Erfüllen gewisser Wünsche für besondere Tage aufgespart werden.

  5. Teurere Geschenke gemeinsam schenken oder Weihnachts- und Geburtstags-geschenke kombinieren, damit die Kinder einen Bezug zum Wert bekommen.

  6. Ältere Kinder dürfen sich ruhig auch einmal mit einen Teil ihres Taschengeldes oder Ersparten am teuren Wunschgeschenk beteiligen.



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