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Kommunalpolitik.

  • Daniel
  • 28. Feb. 2022
  • 4 Min. Lesezeit

Von wegen Politik ist langweilig: Kurz und knackig ein Plädoyer, weshalb insbesondere die kommunale Politik auf engagierte Mitbürger:innen angewiesen ist.

Kaum ein anderes Land auf der Welt kennt eine so bürgernahe Demokratie wie diejenige der Schweiz. Volksinitiativen, Referendumsrecht, direkte Mitbestimmung an einer Gemeindeversammlung und freie Wahlen. Das Schweizer Politsystem ist einzigartig. Praktisch über jedes kleine Detail kann mitbestimmt und abgestimmt werden. Nur schade, dass die Politikverdrossenheit auch in der Schweiz zunehmend beobachtbar ist. Bürger:innen fühlen sich nicht oder zu wenig gehört. Mitbürger:innen ohne Schweizer Pass haben eine Stimme, diese zählt jedoch nicht, zumindest nicht bei Abstimmungen und Wahlen. Junge haben eine Meinung, wählen oder stimmen vielfach gemäss Studien nicht ab. Weshalb ist das so? Im Grundsatz besteht unser Leben und unser Alltag aus Politik. Wir nehmen es meist gar nicht so klar wahr. Ich erinnere mich beispielsweise an eine Abstimmung in der kürzlich durchgeführten Gemeindeversammlung, bei der es um die Einführung eines Tempo 30 Regime ging. Ein Thema, viele Emotionen. All diese Emotionen und Meinungen waren toll zu beobachten. Es gilt all das natürlich auszuhalten. Auch dann, wenn Argumente zig Mal wiederholt werden. Doch genau davon lebt die Politik - Weil sie uns berührt.


In Diskussionen höre ich das Interesse an der Politik und dem Mitgestalten unserer Gesellschaft. Ein wesentliches Element an dieser politischen Teilhabe ist das aktive Wählen und Stimmen. Dieses Recht sollten viel mehr Mitbürger:innen nutzen. Ein weiterer Schritt, sozusagen Politik advanced, ist das Kommittent zu einer Partei. Genau in dieser Entscheidung liegt die Krux. Vielen fällt es schwer sich für eine Partei zu entscheiden. Verschiedene Internetseiten bieten hierfür Unterstützung an. Besonders das Erstellen eines Smartspider kann dabei hilfreich sein. Zumindest gibt es eine Tendenz an, zu welcher politischen Richtung die innere Einstellung neigt.


Meine persönliche Erfahrung und mein Weg in das politische Geschehen möchte ich in diesem Beitrag gerne beschreiben. Dabei geht es mir vor allem darum, mögliche Berührungsängste oder Hemmungen abzubauen.


Als erstes habe ich mich eine längere Zeit damit auseinandergesetzt, zu welcher Partei ich mich committen möchte. Natürlich hatte ich eine gewisse Präferenz, die auch bei Wahlen in den vergangenen Jahren erkennbar war. Das Erstellen eines Smartspider hat diese Präferenz nochmals bestätigt. Ich hatte damit in relativ kurzer Zeit und auf einfache Art und Weise meine politische Gesinnung auf Papier. Natürlich sollte das Ergebnis mit dem nötigen Augenmass betrachtet werden. Doch immerhin zeigt es eine gewisse Richtung auf. Anschliessend recherchierte ich, ob eine Sektion in meiner Gemeinde / Bezirk bereits vorhanden ist. Eine Sektion in meiner Region war bereits gegründet und umfasst verschiedene Gemeinden in der Region. Kurzum entschied ich mich, zugegebenermassen ziemlich spontan, die Anmeldung zum Beitritt in die Partei online einzureichen. Und dann ging alles sehr schnell: Kontaktaufnahme des Parteisekretariats. Kennenlernen mit dem örtlichen Parteipräsidenten. Einladung zum Mitgliederevent der Sektion. Ernennung zum Vertreter der interparteilichen Konferenz (IPK) in meiner Wohngemeinde. Später folgte sogar der Vorsitz in der IPK. Wahl in den Vorstand der Parteisektion. Und schon ging es darum, die Lokalwahlen 2022, welche im Kanton Zürich im März 2022 angesetzt sind, vorzubereiten. Heisst, eine Kandidatur vorzubereiten. All dies geschah in einem Zeitraum von gut 1,5 Jahren. Klingt ambitioniert oder sogar erfolgreich? Nüchtern betrachtet sind diese Schritte die Folge davon, dass jede Partei froh ist, dass sich jemand kümmert und einsetzt. Daher mein Aufruf: Setz dich ein. Unabhängig für was. Sei Teil unseres fein abgestimmten Politsystems und trag damit Sorge, dass es noch lange so bleibt.

5 Argumente, weshalb Kommunalpolitik cool ist:

  1. Du bist nahe am direktem Geschehen. Ob Zebrastreifen, Verkehrswege, Umzonungen: Du entscheidest über die Gestaltung deiner Wohngemeinde mit.

  2. Du trägst Mitverantwortung zur politischen Organisation.

  3. Du lernst neue Kontakte kennen und kannst dich mit Menschen und Unternehmen vernetzen.

  4. Du erhältst Einblicke in die Gesetzgebung, was viel Spannendes beinhaltet. Gesetze werden nahbarer.

  5. Du lernst viel über dich selbst.

Das Zusammentreffen von Menschen mit unterschiedlichem Couleur ist total bereichernd. Und trotz oder gerade aufgrund unterschiedlichem Parteimäntelchen, jede/r engagierte Mitbürger:in ist Mensch. In der Kommunalpolitik geht es um das Gemeinsame, mit dem Ziel, das beste für die Gemeinde zu wollen. Klar sind teilweise die Parteiinteressen erkennbar. Vielfach wird jedoch ein pragmatischer Lösungsansatz gewählt, um effizient die Geschäfte abzuwickeln.


Konnte ich dich nun schon etwas chribelig machen? Zusammengefasst findest du hier meine Tipps, wie du am besten vorgehen könntest, sofern dich ein politisches Amt in deiner Gemeinde interessiert.


6 Tipps:

  1. Bewusst politische News lesen. Auch im Kleinen - Durchstöbere beispielsweise lokale Zeitungen oder Newsportale.

  2. Smartspider erstellen und Profile von aktiven Politiker:innen prüfen.

  3. Erste Kontakte im Familien- und Freundeskreis "abklappern", um politische Gespräche zu führen.

  4. Social Media Profile der unterschiedlichen Parteien prüfen. Welche sprechen inhaltlich an, welche weniger?

  5. Ist eine Tendenz für eine Partei erkennbar? Prüfen, ob es in der eigenen Wohngemeinde oder im Bezirk eine Parteisektion gibt. Nimm einfach mal Kontakt mit einem Vorstandsmitglied auf.

  6. Welches Amt passt zu mir? Wo kann ich mich einbringen? Informiere dich am besten direkt auf der Homepage deiner Wohngemeinde. Je nach Kanton ist die Mitwirkung etwas unterschiedlich geregelt oder die Ämter sind anders benannt. Mögliche Ämter auf kommunaler Ebene:

  • Mitglied des Gemeinderates

  • Mitglied der Rechnungsprüfungskommission

  • Mitglied der Sozialbehörde

  • Mitglied der Sekundarschulpflege oder Primarschulpflege

Wo kann ich mich sonst noch informieren:


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