Purpose.
- Daniel
- 30. Dez. 2021
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 29. März 2022
Das Wort der Stunde lautet "Purpose". Viele Unternehmen setzen sich vermehrt damit auseinander. Gibt es aber auch einen persönlichen Purpose?

Der Begriff Purpose gewinnt enorm an Bedeutung. Viele Firmen definieren ihren eigenen Purpose, den Corporate Purpose. Purpose lässt sich so übersetzen: Zweck, Absicht, Aufgabe, Bestimmung, Intention oder Sinn. Eine Definition von Purpose könnte wie folgt lauten: Purpose ist Teil der Unternehmensphilosophie und geht über den rein monetären Profitgedanken hinaus. Es geht um die Sinnhaftigkeit, was ein Unternehmen bewegt und antreibt. Welchen Sinn steht hinter dem Tun sozusagen. Purpose umfasst somit weite Teile der Unternehmenswerten und deren Kultur. Es kann fast schon als Kern oder Schnittmenge der Unternehmensmission, dem wirtschaftlichen Erfolg, der Kultur, aller Mitarbeiter*innen, der sozialen Verantwortung, der Corporate Identity und Corporate Social Responsibility betrachtet werden. Purpose geht also weit über ein Leitbild hinaus. Es ist eine Idee, ein Gedanke, ein tiefgründiger Denkansatz.
"Das, was ich bewirke, also mein tägliches Tun, hat einen Mehrwert für mich selbst, die Gesellschaft und meine Umwelt."
Was Organisationen und Unternehmen können, kann auch ein Mensch. Insbesondere in Lebenssituationskrisen, bei denen der Gedanke "Für was mache ich das alles überhaupt" im Kopf umherkreist, kann es ratsam sein, sich seinem persönlichen Purpose klarzuwerden. Dabei geht es anlog des Corporate Purpose darum, was ist der Kern meines Ichs. Um den inneren Purpose zu erkennen können Leitfragen unterstützen. Wichtig dabei ist, dass man sich bewusst darauf einlässt und sich mit sich selber beschäftigen will. Zudem sollte man genügend ungestörte Zeit für sich einplanen. Folgende Fragen können helfen, den persönlichen Purpose zu evaluieren:
In welcher Situation habe ich volle Leidenschaft verspürt?
Wann war ich zuletzt in meinem Leben voll erfüllt? Was hat dazu beigetragen?
Zu welchem Thema, Aufgabe oder Anliegen würde ich "All-in" gehen?
Was will ich mit meinem Leben bewirken?
Für welches Thema würde ich immer und jederzeit die "Extrameile" gehen und freiwillig enormen Einsatz / Aufwand betreiben?
Was ist mein persönliches Lebensmotto?
Welche Themen oder Aufgaben gelangen immer wieder an mich? Womit hängt das zusammen, dass ich diese Aufgaben bewältigen kann?
Die Liste kann beliebig ergänzt werden. Vielleicht spürst du die Richtung, wohin die Fragestellungen hinführen wollen. Ich empfehle, wie übrigens praktisch alle Coachs auch, dass die Antworten auf diese Fragen aufgeschrieben werden. Die Antworten können dann ein paar Tage ruhen. Danach holst du das Papier mit deinen Antworten wieder hervor und versuchst nun zu fokussieren. Frage dich zu jeder Antwort "Warum?" oder "Wozu ist das gut?". Nachdem du diese Fragen beantwortest hast, lass diese nochmals etwas wirken. Gehe dann nochmals systematisch und fokussiert an die ganze Sache heran und streich Unwesentliches aus deinen Antworten heraus oder hebe Relevantes hervor. In dieser Übung geht es darum, dass du dem Trichterprinzip folgst. Also vom grossen Ganzen zur Essenz. Schlussendlich solltest du bestenfalls zu jeder Frage ein paar Hauptwörter für dich definiert haben. Aus diesen kannst du dann versuchen, dein Lebensmotto zu definieren, um zu guter Letzt zu deinem persönlichen Purpose zu gelangen.
Aus persönlicher Erfahrung kann ich diese Übung sehr empfehlen. Auf den ersten Blick klingt es komplex, doch mit der nötigen Muse sprudeln Wörter und Ideen förmlich aus dir heraus. Ein solches Vorgehen kann insbesondere dann einen hohen Mehrwert bieten, wenn die Lebensfreude und die Lust am eigenen Leben einen geringen Anteil haben. Eine solche Übung kann aber genauso positiv sein, wenn man mental sehr stabil ist und für sich selber den inneren Kompass neu justieren will. Oder strukturiert überprüfen will, ob das eigene Tun und Handeln den persönlichen Werten entsprechen. Ich wünsche dir gutes Gelingen!
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